Bartholinitis
Informationen zur Frauenkrankheit Bartholinitis
Als Barthollinitis bezeichnet man eine Entzündung der Bartholin-Drüsen bei der Frau, welche am
Scheidenausgang Richtung Anus liegen.
Normalerweise ist das Sekret der Bartholin-Drüsen dafür verantwortlich, dass die Scheide bzw. der
Scheideneingang bei sexueller Erregung feucht und klitschig wird.
Eine Entzündung entsteht, wenn die Ausführgänge der Drüsen verstopfen. In diesem Fall kann das Sekret
nicht abfließen, es bildet sich ein Sekretstau und es entsteht eine Bartholinische Zyste, welche meist
keine großen Schmerzen bereitet.
Diese kann jedoch eine Größe eines Hühnereies erreichen. Durch eine Absaugung des Sekrets kann manchmal
eine Entzündung verhindert werden. Entzündet sich die Zyste, muss ein Arzt eingereifen.
Ursachen
Die Bartholinitis, auch als Entzündung der Bartholin-Drüsen bezeichnet, tritt auf, wenn eine der Bartholin-Drüsen, die sich an beiden Seiten des Vaginaleingangs befinden, blockiert und infiziert wird. Diese Drüsen sind dafür verantwortlich, Flüssigkeit zu produzieren, die den Vaginaleingang befeuchtet. Eine Blockierung des Ausführungsgangs der Drüse kann dazu führen, dass sich Flüssigkeit ansammelt und ein Abszess entsteht. Die häufigsten Erreger, die diese Infektion verursachen, sind Bakterien, die normalerweise auf der Haut oder im Darm vorkommen, wie Escherichia coli, oder sexuell übertragbare Bakterien wie Chlamydia trachomatis und Neisseria gonorrhoeae.
Symptome
Frauen mit Bartholinitis können eine schmerzhafte Schwellung auf einer Seite des Vaginaleingangs bemerken. Diese Schwellung kann sich warm anfühlen und gerötet sein. Andere Symptome können Schmerzen beim Gehen, beim Sitzen oder beim Geschlechtsverkehr sein. In einigen Fällen kann Fieber auftreten. Wenn die Infektion fortschreitet, kann sich ein Abszess bilden, der Eiter enthält. Nicht immer ist die Entzündung der Bartholin-Drüse schmerzhaft; manchmal kann sie sich als schmerzlose Zyste manifestieren.
Diagnose
Die Diagnose der Bartholinitis basiert in erster Linie auf einer klinischen Untersuchung durch einen Gynäkologen. Dabei wird der betroffene Bereich inspiziert und getastet. Der Arzt kann feststellen, ob es sich um eine einfache Zyste oder um einen infizierten Abszess handelt. Zusätzlich können Abstriche von der betroffenen Stelle genommen werden, um die genaue Art der Bakterien zu bestimmen, die die Infektion verursachen. Dies kann besonders wichtig sein, wenn sexuell übertragbare Krankheiten als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden. In seltenen Fällen können Bildgebungsuntersuchungen wie Ultraschall verwendet werden, um andere Erkrankungen auszuschließen oder um die genaue Größe und Lage des Abszesses zu bestimmen.
Die Bartholinitis ist eine Erkrankung, die viele Frauen betrifft und kann erhebliche Schmerzen und Unbehagen verursachen. Eine rechtzeitige und angemessene Behandlung kann jedoch dazu beitragen, die Symptome zu lindern und Komplikationen zu verhindern. Es ist wichtig, bei den ersten Anzeichen der Erkrankung einen Gynäkologen aufzusuchen.
Behandlung
Die Behandlung der Bartholinitis hängt von der Schwere der Erkrankung ab. Bei einer unkomplizierten Zyste, die keine Schmerzen verursacht, kann eine Beobachtung ohne aktive Behandlung ausreichen. Warme Sitzbäder können helfen, die Drüse zu öffnen und die Flüssigkeit abfließen zu lassen. Wenn die Zyste schmerzhaft wird oder sich zu einem Abszess entwickelt, kann eine aggressivere Behandlung erforderlich sein.
Eine häufige Methode zur Behandlung eines Bartholin-Abszesses ist das Einführen eines Katheters, um den Abszess zu entleeren. Unter Lokalanästhesie wird der Abszess eröffnet und der Katheter eingeführt. Der Katheter kann mehrere Wochen in der Zyste verbleiben, um sicherzustellen, dass sie vollständig abfließt.
In wiederkehrenden oder hartnäckigen Fällen kann eine chirurgische Entfernung der Drüse notwendig werden. Antibiotika können ebenfalls verschrieben werden, insbesondere wenn die Infektion durch eine sexuell übertragbare Krankheit verursacht wird oder wenn sie sich auszubreiten scheint.
Häufigkeit
Bartholinitis ist eine recht häufige Erkrankung bei Frauen im gebärfähigen Alter. Es wird geschätzt, dass viele Frauen im Laufe ihres Lebens eine Bartholin-Zyste oder einen Bartholin-Abszess entwickeln werden, obwohl nicht alle medizinische Behandlung benötigen.
Heilungschancen
Mit der richtigen Behandlung sind die Heilungschancen für Bartholinitis ausgezeichnet. Die meisten Frauen erholen sich vollständig, insbesondere wenn die Erkrankung frühzeitig erkannt und behandelt wird. Bei einigen Frauen kann es jedoch zu wiederkehrenden Zysten oder Abszessen kommen, die eine weitere Behandlung oder sogar eine Operation erfordern.
Quellen
Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (2019). "Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der Bartholinitis". https://www.dggg.de/leitlinien/
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). (2021). "Bartholinitis: Ursachen, Symptome, Behandlung". https://www.frauenaerzte-im-netz.de/krankheiten/bartholinitis/