Start Frauenkrankheiten Impressum
alle Frauenkrankheiten von A-Z

Bulimia nervosa

Informationen zur Frauenkrankheit Bulimia nervosa

Die Bulimia nervosa, welche auch Bulimie oder Ess-Brech-Sucht genannt wird, tritt meistens bei Frauen auf. Diese sind meist normalgewichtig, haben aber Angst, vor einer Gewichtszunahme. Nach großen Heißhungerattacken lösen die Betroffenen einen Brechreiz aus, um sich dann übergeben zu können. Symtome der Bulimie sind meist die Essanfälle, Erbrechen sowie Depressionen. Betroffene möchten Ihre Krankheit geheim halten, daher ist ein Behandlungsversuch sehr schwierig. Kann dann die Behandlung beginnen, wird sich mit der Normalisierung des Essverhaltens beschäftigt, um danach eine psychotherapeutische Behandlung anzustreben.

Ursachen

Bulimia nervosa, häufig als Bulimie bezeichnet, ist eine ernsthafte Essstörung, die durch wiederholte Episoden von übermäßigem Essen gefolgt von selbstinduziertem Erbrechen, übermäßiger körperlicher Aktivität oder dem Missbrauch von Abführmitteln gekennzeichnet ist. Die genauen Ursachen der Bulimie sind nicht abschließend geklärt, aber es wird angenommen, dass eine Kombination aus biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren eine Rolle spielt. Genetik kann eine prädisponierende Rolle spielen, da Bulimie in Familien gehäuft auftreten kann. Kultureller Druck, der einen schlanken Körper idealisiert, kann ebenfalls zu Essstörungen beitragen. Darüber hinaus können traumatische Erlebnisse oder schwierige Lebensumstände die Entstehung einer Bulimie begünstigen.

Symptome

Personen mit Bulimie leiden oft im Geheimen, was die Krankheit manchmal schwer erkennbar macht. Typische Symptome sind jedoch wiederholte Episoden von Heißhungerattacken, bei denen große Mengen an Nahrung in kurzer Zeit verzehrt werden, gefolgt von Methoden zur Vermeidung von Gewichtszunahme wie Erbrechen, Fasten, exzessivem Sport oder dem Gebrauch von Abführmitteln. Dieser Zyklus kann mehrmals pro Woche oder sogar mehrmals am Tag auftreten. Andere Anzeichen können Veränderungen im Gewicht, Zahnschäden durch häufiges Erbrechen, Schwellungen an den Händen oder Drüsen im Gesicht und Stimmungsschwankungen sein. Viele Betroffene fühlen sich nach den Essattacken schuldig, beschämt oder depressiv.

Diagnose

Die Diagnose der Bulimie basiert hauptsächlich auf den Symptomen und der Krankengeschichte des Patienten. Ein Arzt oder Therapeut wird Fragen zum Essverhalten, zur körperlichen Aktivität und zum Selbstbild stellen. Es kann auch hilfreich sein, körperliche Untersuchungen und Bluttests durchzuführen, um die Auswirkungen von wiederholtem Erbrechen oder Abführmittelmissbrauch zu bewerten. Es ist wichtig, andere gesundheitliche Probleme auszuschließen und festzustellen, ob Begleiterkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen vorliegen. Ein umfassendes Verständnis des Zustands des Patienten ermöglicht es dem Behandlungsteam, einen individuellen Therapieplan zu entwickeln.

Behandlung

Die Behandlung von Bulimia nervosa erfordert oft einen multidisziplinären Ansatz, der sowohl medizinische als auch psychologische Interventionen umfasst. Eine der gängigsten Therapieformen ist die kognitive Verhaltenstherapie (KVT), die sich darauf konzentriert, die negativen Gedanken- und Verhaltensmuster im Zusammenhang mit dem Essen und dem Körperbild zu ändern. Oft werden Gruppentherapien empfohlen, um den Betroffenen die Möglichkeit zu geben, Erfahrungen und Unterstützung mit anderen zu teilen. In einigen Fällen kann eine medikamentöse Behandlung mit Antidepressiva hilfreich sein, insbesondere wenn Begleiterkrankungen wie Depression oder Angst vorhanden sind. Die medizinische Überwachung ist ebenfalls wichtig, insbesondere bei Patienten, die mit wiederholtem Erbrechen oder Abführmittelmissbrauch zu kämpfen haben, um sicherzustellen, dass keine ernsthaften gesundheitlichen Komplikationen auftreten.

Häufigkeit

Bulimia nervosa betrifft schätzungsweise 1-2% der Bevölkerung, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass viele Fälle unerkannt bleiben, da die Krankheit oft im Verborgenen leidet und nicht alle Betroffenen medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.

Heilungschancen

Die Prognose für Personen mit Bulimie nervosa variiert. Viele Menschen erfahren eine deutliche Verbesserung mit der Behandlung, aber für einige kann es ein langwieriger Prozess sein. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Personen mit Bulimie Rückfälle erleben, insbesondere in stressigen Zeiten oder während großer Lebensveränderungen. Eine frühzeitige Intervention verbessert die Prognose erheblich. Das Engagement und die Unterstützung von Familie und Freunden spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Genesung.

Quellen

World Health Organization (WHO). "Eating disorders: www.who.int.

National Institute of Mental Health (NIMH). www.nimh.nih.gov.