Gestosen
Informationen zur Frauenkrankheit Gestosen
Als Gestosen werden Krankheiten bezeichnet, die entweder durch eine Schwangerschaft zu Stande kommen oder vorher
schon vorhanden waren und durch die Schwangerschaft noch verstärkt werden. Hierbei gibt es unterschiedliche
Formen der Gestose.
Es gibt sowohl Frühgestosen als auch Spätgestosen. Regelmäßige Voruntersuchungen sind deshalb unabdingbar
und sollten auf jeden Fall wahrgenommen werden um spätere Komplikationen zu verhindern.
Ursachen
Gestosen, oft auch als Schwangerschaftsvergiftung oder Schwangerschaftshypertonie bezeichnet, sind eine Gruppe von Erkrankungen, die spezifisch während der Schwangerschaft auftreten können. Die genauen Ursachen für Gestosen sind noch nicht vollständig verstanden, aber es wird angenommen, dass mehrere Faktoren eine Rolle spielen könnten. Dazu gehören Probleme mit der Plazenta, genetische Faktoren, das Immunsystem der Mutter und Blutgefäßfaktoren. Einige Untersuchungen deuten darauf hin, dass eine unzureichende Blutversorgung zur Plazenta und eine beschädigte Funktion der Blutgefäße zu den Symptomen führen können. Es wird auch angenommen, dass bestimmte präexistente Bedingungen, wie Bluthochdruck, Diabetes oder Nierenerkrankungen, das Risiko einer Gestose erhöhen können.
Symptome
Die Symptome einer Gestose können je nach Schweregrad und Typ der Erkrankung variieren. Oftmals beginnen die Anzeichen mit hohem Blutdruck und Protein im Urin. Weitere häufige Symptome sind Schwellungen im Gesicht und an den Händen, Kopfschmerzen, Sehstörungen wie verschwommenes Sehen oder Lichtblitze, Übelkeit und Erbrechen. In schwereren Fällen kann es zu Leber- oder Nierenfunktionsstörungen, einem HELLP-Syndrom (eine Form der Gestose mit Hämolyse, erhöhten Leberenzymen und niedriger Thrombozytenzahl) oder Eklampsie (schwere Form der Präeklampsie mit Krampfanfällen) kommen.
Diagnose
Die Diagnose einer Gestose basiert auf einer Kombination aus klinischen Symptomen, körperlicher Untersuchung und Laboruntersuchungen. Ein Gynäkologe wird in der Regel den Blutdruck der schwangeren Frau überwachen und regelmäßig Urinproben nehmen, um nach Protein zu suchen, was ein Anzeichen für eine Präeklampsie sein könnte. Zusätzlich können Bluttests durchgeführt werden, um die Funktion von Leber und Nieren zu überprüfen und andere Anomalien zu identifizieren, die auf eine Gestose hindeuten könnten. In einigen Fällen kann auch eine Ultraschalluntersuchung nötig sein, um den Zustand der Plazenta und des Fötus zu überprüfen. Die frühzeitige Erkennung und Überwachung von Gestosen ist entscheidend, um potenzielle Komplikationen zu verhindern und die bestmögliche Versorgung sowohl für die Mutter als auch für das Kind zu gewährleisten.
Behandlung
Die Behandlung von Gestosen richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung und dem Fortschritt der Schwangerschaft. In leichteren Fällen kann es ausreichen, den Blutdruck engmaschig zu kontrollieren und die werdende Mutter zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen zu bitten. In schwereren Fällen oder wenn Komplikationen auftreten, kann ein Krankenhausaufenthalt erforderlich sein. Hierbei werden Medikamente verabreicht, um den Blutdruck zu senken und Krampfanfälle zu verhindern. In Situationen, in denen das Leben der Mutter oder des Kindes gefährdet ist, kann eine frühzeitige Entbindung, entweder durch Kaiserschnitt oder induzierte Wehen, notwendig sein.
Häufigkeit
Gestosen, insbesondere in Form von Präeklampsie, treten bei etwa 5-8% aller Schwangerschaften auf. Obwohl sie in jeder Schwangerschaft auftreten können, besteht ein höheres Risiko für Erstgebärende, für Frauen mit vorbestehendem Bluthochdruck oder für solche, die eine Mehrlingsschwangerschaft haben.
Heilungschancen
Mit einer angemessenen medizinischen Versorgung und Überwachung sind die Heilungschancen für Gestosen gut. In vielen Fällen verbessert sich der Zustand der Mutter nach der Entbindung schnell. Dennoch ist es wichtig, jegliche Symptome frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um mögliche Komplikationen für Mutter und Kind zu verhindern.
Quellen
https://www.mayoclinic.org/
https://www.who.int/