Bisher sind keine Ursachen für Urethrakrebs bekannt. Es wird jedoch angenommen, dass chronische Harnröhrenentzündungen und häufige Verletzungen der Harnröhre mit der Entstehung der Krankheit unmittelbar zusammenhängen. Auch das zu Beginn gutartige Harnröhrenkarunkel, ein Tumor in der Größe einer Erbse, kann zu einem bösartigen Krebs werden.
Blutungen und Schmerzen beim Wasserlassen (vor allem nach dem Geschlechtsverkehr), Harnträufeln oder ein abgeschwächter Harnstrahl können erste Anzeichen für Harnröhrenkrebs sein. Im weiteren Krankheitsverlauf kommt es zur Gewichtsabnahme, zu eitrigen Abszessen sowie krankhaften Fisteln. Anfangs breitet sich der Urethrakrebs lokal aus. Er durchdringt die Wände der Harnröhre und wächst in benachbartes Gewebe ein. In den umgebenen Lymphknoten kann er zusätzlich Metastasen bilden.
Harnröhrenkrebs ist bei einer Untersuchung für den Gynäkologen als Ausstülpung in der Harnröhrenmündung erkennbar. Ein Tumor kann bei Frauen zu einer Verwölbung der Scheidenschleimhaut führen. Die genaue Diagnose ist durch die Spiegelung der Harnröhre möglich. Um diese abzusichern, wird unter Narkose eine Probe entnommen, welche unter dem Mikroskop untersucht wird. Eine Untersuchung mit CT oder MRT kann die Ausbreitung des Krebses genau bestimmen.
Die Behandlung von Urethrakrebs erfolgt in der Regel mittels Operation und Strahlentherapie. Die teilweise oder vollständige chirurgische Entfernung des Harnleiters kann bei kleineren Tumoren ausreichend sein. Je nach Tumorgröße kann eine größere Operation notwendig werden, bei der notfalls auch die Harnblase entfernt werden muss. Mit der Strahlentherapie werden verbliebene Krebszellen abgetötet. Vor einer Operation ist es möglich, den Tumor mit einer Chemotherapie zu verkleinern.
Vorbeugen kann man dem Urethrakrebs bisher nicht. Die einzige Möglichkeit ist die konsequente Behandlung von Entzündungen der Harnröhre sowie die Vermeidung von Verletzungen.